Akute Atemnotsyndrom – NYSORA

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Inhaltsverzeichnis

Mitwirkende

Akutem Atemnotsyndrom

Akutem Atemnotsyndrom

Lernziele 

  • Erkennen Sie ARDS
  • Behandlung von ARDS
  • Anästhesiemanagement von ARDS

Definition und Mechanismus

  • Das akute Atemnotsyndrom (ARDS) ist ein lebensbedrohliches akutes Atemversagen 
  • Gekennzeichnet durch Hypoxämie, steife Lunge, Alveolarödem, Endothelzellschädigung und Infiltration von Neutrophilen
  • Mehrere Risikofaktoren lösen den akuten Ausbruch aus
  • ARDS-Berlin-Definition:
TimingInnerhalb von 1 Woche nach einem bekannten klinischen Insult oder neuen oder sich verschlechternden respiratorischen Symptomen
Thorax-BildgebungBilaterale Trübungen – nicht vollständig erklärt durch Ergüsse, Lappen-/Lungenkollaps oder Knötchen
Ursprung des ÖdemsAtemversagen, das nicht vollständig durch Herzversagen oder Flüssigkeitsüberlastung erklärt werden kann
Benötigen Sie eine objektive Beurteilung (z. B. Echokardiographie), um ein hydrostatisches Ödem auszuschließen, wenn kein Risikofaktor vorliegt
Oxygenierung
Mild
Konservativ
Schwer

200 mmHg < PaO2/FiO2 ≤ 300 mmHg mit PEEP oder CPAP ≥ 5 cmH2O
100 mmHg < PaO2/FiO2 ≤ 200 mmHg mit PEEP ≥ 5 cmH2O
PaO2/FiO2 ≤ 100 mmHg mit PEEP ≥ 5 cmH2O

Anzeichen und Symptome

  • Schwere Atemnot
  • Mühsames und ungewöhnlich schnelles Atmen
  • Niedriger Blutdruck
  • Verwirrung und extreme Müdigkeit

Risikofaktoren

DirektIndirekt
Lungenentzündung
Aspiration von Mageninhalt
Verletzung durch Einatmen
Lungenquetschung
Lungenvaskulitis
Ertrinken
Nicht pulmonal Sepsis
Dur Trauma
Pankreatitis
Schwer Verbrennungen
Nicht-kardiogener Schock
Drogenüberdosis
Mehrere Transfusionen bzw Transfusionsbedingte akute Lungenschädigung (TRALI)

Komplikationen

  • Tiefe Venenthrombose
  • Magen-Darm-Blutungen
  • Barotrauma
  • Pneumothorax
  • Nosokomiale Infektion
  • Delirium
  • Lungenfibrose
  • Refraktäre respiratorische Insuffizienz, die eine längere Abhängigkeit von mechanischer Beatmung erfordert
  • längerer Aufenthalt auf der Intensivstation
  • Brauche für Tracheotomie
  • Muskelschwäche
  • Sepsis
  • Ambulante Dysfunktion

Behandlung

  • Zusätzliche Sauerstoffversorgung
  • PEEP optimieren: Ösophagusdruck, PV-Kurven, Lungenultraschall
  • Schützende mechanische Beatmung
  • Nichtkonventionelle Therapien: Bauchlage, Hochfrequenz-Oszillationsbeatmung und extrakorporale Membranoxygenierung
  • Halten:
    • Extrakorporale Lungenunterstützungstechniken (ECLS) einschließlich ECMO als mögliche Rettungstherapie bei Patienten mit schwerer hypoxämischer und hyperkapnischer Ateminsuffizienz
    • Steroide: Methylprednisolon
    • Neuromuskulärer Blocker Cisatracurium oder inhaliertes NO, da diese die Oxygenierung verbessern könnten

Anästhesiemanagement

ARDS, akutes Atemnotsyndrom, PEEP, FiO2, PaO2, Isofluran, Sevofluran, Desflurance, restriktives Flüssigkeitsmanagement, VCV, PRVS, PCV, Atemzugvolumen, Plateaudruck, PPCs, Opioide

Volumengeregelte Volumensteuerung (VCV), druckgeregelte Volumensteuerung (PRVC) oder druckgesteuerter (PCV) Modus.

Hämodynamisches Management bei ARDS

  • Bei ARDS liegt häufig eine hämodynamische Instabilität vor
  • Die rechter Ventrikel (RV) ist am direktesten von mechanischer Überdruckbeatmung und ARDS betroffen
  • Therapiestrategien sollten auf die Vorbeugung und Behandlung von RV-Dysfunktionen ausgerichtet sein
    • RV-Vorspannung optimieren
    • Optimieren Sie die systolische RV-Funktion
    • RV-Nachlast reduzieren
    • Sorgen Sie für einen angemessenen systemischen Blutdruck und eine ausreichende Koronardurchblutung
    • Behandeln Sie die Grunderkrankung
  • Spektrum pulmonaler Gefäßdysfunktionen beim akuten Atemnotsyndrom (ARDS) und wichtigste Behandlungsstrategien:

MOD, multiple Organdysfunktion; PAH, pulmonale arterielle Hypertonie; NE, Noradrenalin; PPV, Pulsdruckvariation; PPMV, mechanische Überdruckbeatmung; RVEDA, rechtsventrikulärer enddiastolischer Bereich, LVEDA, linksventrikulärer enddiastolischer Bereich; DPAW, Atemwegsdruck; DPTP, transpulmonaler Antriebsdruck; PPLAT, Plateaudruck; PEEP, positiver endexspiratorischer Druck; EIT, elektrische Impedanztomographie; ECMO, extrakorporale Membranoxygenierung.

Empfohlene Lektüre

  • Battaglini D, Robba C, Rocco PRM, De Abreu MG, Pelosi P, Ball L. Perioperatives Anästhesiemanagement von Patienten mit akutem Atemnotsyndrom oder Risiko eines akuten Atemnotsyndroms, die sich einer Notoperation unterziehen. BMC Anästhesiol. 2019;19(1):153.
  • DiSilvio B, Young M, Gordon A, Malik K, Singh A, Cheema T. Komplikationen und Folgen des akuten Atemnotsyndroms. Crit Care Nurs Q. 2019;42(4):349-361.
  • Robert Wise, David Bishop, Gavin Joynt & Reitzer Rodseth (2018) Perioperatives ARDS und Lungenverletzung: für die Anästhesie und darüber hinaus, Southern African Journal of AnAesthetic and Analgesia, 24:2, 32-39.
  • Cortes-Puentes GA, Oeckler RA, Marini JJ. Physiologisch gesteuertes Management der Hämodynamik beim akuten Atemnotsyndrom. Ann Transl. Med. 2018; 6 (18): 353.
  • Fanelli V, Vlachou A, Ghannadian S, Simonetti U, Slutsky AS, Zhang H. Akutes Atemnotsyndrom: neue Definition, aktuelle und zukünftige therapeutische Optionen. J Thorac Dis. 2013;5(3):326-334.

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