Vergleich der perikapsulären Nervengruppe und der lateralen Quadratus-lumborum-Blockaden zur Opioidreduzierung und Schmerzbehandlung bei der totalen Hüftarthroplastik
Die totale Hüftarthroplastik (THA) ist ein gängiger orthopädischer Eingriff, und eine effektive postoperative Schmerzbehandlung ist für eine verbesserte Genesung von entscheidender Bedeutung. Regionale Anästhesietechniken wie die perikapsuläre Nervengruppe (PENG) und lateral Quadratus-lumborum-Block (QLB) sind darauf ausgelegt, den Opioidkonsum zu reduzieren und gleichzeitig Schmerzen zu lindern. Diese Studie vergleicht die Wirksamkeit dieser beiden Techniken bei der Behandlung postoperativer Schmerzen und der Reduzierung des Opioidkonsums nach Hüfttotalarthroplastiken.
Studienziel und Methoden
Das primäre Ziel dieser randomisierten, kontrollierten Studie war es, zu beurteilen, ob der PENG-Block in Kombination mit einem Blockade des Nervus cutaneus femoralis lateralis (LFCN), bot eine bessere Analgesie im Vergleich zur lateralen QLB bei Patienten, die sich einer elektiven Hüfttotalarthroplastik unterzogen. Insgesamt nahmen 106 Patienten an dieser Studie teil, alle nach dem Zufallsprinzip entweder dem PENG- + LFCN-Block oder dem lateralen QLB zugewiesen.
- Primäres Ergebnis: Der kumulative Opioidkonsum wurde über 72 Stunden nach der Operation gemessen, wobei zur Standardisierung der Ergebnisse intravenöse Morphin-Milligramm-Äquivalente (MMEs) verwendet wurden. Dies ermöglichte einen direkten Vergleich des Opioidkonsums zwischen den beiden Gruppen.
- Sekundäre Ergebnisse: Zu den weiteren Ergebnissen gehörten postoperative Schmerzwerte bei Bewegung und Ruhe, die Zeit bis zur Wiederaufnahme der Gehfähigkeit, die Dauer des Krankenhausaufenthalts und funktionelle Ergebnisse. Die funktionellen Ergebnisse wurden mithilfe des Hip Disability and Osteoarthritis Outcome Score (HOOS JR) und des Patient-Reported Outcome Measures Information System (PROMIS-10) bewertet.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Opioidkonsum: 72 Stunden nach der Operation konsumierten die Patienten in der QLB-Gruppe signifikant weniger Opioide als die PENG + LFCN-Gruppe (mittlerer Unterschied von 33 mg, p = 0.001). Statistisch signifikante Unterschiede im Opioidkonsum wurden auch nach 36 Stunden (mittlerer Unterschied von 18 mg, p = 0.040), 48 Stunden (23 mg, p = 0.011) und 60 Stunden (28 mg, p = 0.004) beobachtet.
- Schmerzen bei Bewegung: Die laterale QLB-Gruppe berichtete 36 bis 72 Stunden postoperativ über niedrigere Schmerzwerte während der Bewegung.
- Ruheschmerzwerte: Beide Gruppen erfuhren im Ruhezustand eine ähnliche Schmerzlinderung.
- Funktionale Ergebnisse: Hinsichtlich der Zeit bis zur Wiederaufnahme der Gehfähigkeit, der Dauer des Krankenhausaufenthalts oder der funktionellen Ergebnisse (HOOS JR- und PROMIS-10-Werte) gab es zwischen den Gruppen keine signifikanten Unterschiede.
Fazit
Die Studie kam zu dem Schluss, dass der laterale QLB dem PENG + LFCN-Block in Bezug auf die Reduzierung des postoperativen Opioidverbrauchs und die Schmerzlinderung bei Bewegung in der frühen Erholungsphase nach der Hüfttotalarthroplastik überlegen ist. Beide Blöcke behandelten Schmerzen in Ruhe wirksam und unterstützten die frühe Mobilisierung, aber die opioidsparenden Vorteile und die verbesserte bewegungsbedingte Schmerzkontrolle machen den QLB zu einer potenziell bevorzugten Wahl für die Schmerzlinderung nach der Hüfttotalarthroplastik.
Die Fähigkeit des QLB, auf die thorakolumbale Faszie und die Bauchmuskulatur zu zielen, kann zu seiner breiteren analgetischen Wirkung beitragen, was seine Wirksamkeit bei der Kontrolle von Schmerzen während der Bewegung erklären könnte. Dieser Block geht nicht nur auf die Notwendigkeit eines geringeren Opioidkonsums ein, sondern entspricht auch den aktuellen Schmerzbehandlungszielen bei THA, indem er eine schnelle Genesung unterstützt und Abhängigkeitsrisiken minimiert.
Zukunftsforschung
Weitere Forschung wird gefördert, um diese Techniken zu verfeinern und optimale lokale Anästhesievolumina zu bestimmen, insbesondere für den QLB. Zukünftige Studien könnten sich auf die Untersuchung der Wirksamkeit dieser Blöcke bei verschiedenen chirurgischen Ansätzen zur Hüfttotalarthroplastik konzentrieren, wie z. B. anteriore, laterale und posteriore Ansätze, um zu beurteilen, ob eine Technik je nach chirurgischem Ansatz deutliche Vorteile bieten könnte. Langzeitstudien zu Patientenergebnissen und funktionellen Erholungsmetriken wären ebenfalls erforderlich. hilfreich bei der Beurteilung der umfassenderen Auswirkungen dieser Anästhesietechniken über die unmittelbar postoperative Phase hinaus.
Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in RAPM.
Hay E, Kelly T, Wolf BJ, et al. Vergleich der perikapsulären Nervengruppe und der lateralen Quadratus-lumborum-Blockaden hinsichtlich des kumulativen Opioidkonsums nach primärer totaler Hüftarthroplastik: eine randomisierte kontrollierte Studie. Reg Anesth Pain Med. Online veröffentlicht am 10. Oktober 2024.
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