
Fallstudie: Laterale Epicondylitis (Tennisarm) und ultraschallgesteuerte Injektion
Laterale Epicondylitis, allgemein als Tennisarm bekannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Außenseite des Ellenbogens gekennzeichnet ist. Die Erkrankung betrifft vor allem Personen, die wiederholte Bewegungen der oberen Extremitäten ausführen, wie Sportler und Berufstätige, die wiederholte Handbewegungen ausführen. In diesem Artikel untersuchen wir die Fallstudie einer 30-jährigen Frau, bei der laterale Epicondylitis diagnostiziert wurde, und untersuchen die Diagnoseverfahren und Behandlungsstrategien.
Falldarstellung
Hintergrund des Patienten:
- Alter/Geschlecht: 30-jährige Frau
- Beruf: Spezialist für Ultraschallanwendungen
- Symptome: Seit 4 Jahren anhaltende Schmerzen seitlich am Ellenbogen in der linken oberen Extremität, die sich bei Streckung des Handgelenks verschlimmern.
- Bisherige Behandlungen: Ruhe, Schienen, Schmerzmittel und eine Steroidinjektion bringen keine nennenswerte Linderung.
Der Patient klagte über starke lokale Schmerzen über dem lateralen Epicondylus, was auf eine laterale Epicondylitis hindeutet, eine Erkrankung, die häufig mit Überbeanspruchung oder Verletzungen durch wiederholte Belastung einhergeht.
Diagnose
Körperliche Untersuchung
- Überwachung: Keine lokale Rötung oder Schwellung.
- Palpation: Druckempfindlichkeit über dem lateralen Epikondylus.
- Testing: Cozens Test war positiv.
Ultraschallbefund
- Sehnenheterogenität: Hinweis auf Epicondylalgie oder Epicondylopathie.
- Kortikale Unregelmäßigkeiten: Über dem lateralen Epicondylus gesehen.
- Verkalkung: Innerhalb der gemeinsamen Strecksehne.

Längsachsenansicht des Ellenbogens mit Heterogenität und Verkalkung der gemeinsamen Strecksehne sowie kortikalen Unregelmäßigkeiten über dem lateralen Epicondylus.

Längsachsenansicht des Ellenbogens mit Heterogenität und Verkalkung der gemeinsamen Strecksehne sowie kortikalen Unregelmäßigkeiten über dem lateralen Epicondylus.
- Neoangiogenese: Im Farbdoppler entdeckt, deutet dies auf eine akute Entzündung am Sehnenansatz hin.

Die Farbdoppler-Bildgebung zeigt eine Neoangiogenese am Ansatzpunkt der gemeinsamen Strecksehne in den Epicondylus.
Bildgebungstipps:
- Echogenität: Bewerten Sie immer die Echogenität der Sehne; Heterogenität ist pathognomonisch für Epicondylitis.
- Mehrere Ansichten: Nutzen Sie verschiedene Schallkopfpositionen und -ansichten (Langachse und Kurzachse), um alle pathologischen Anzeichen zu demonstrieren.
Labortests
- Nüchternblutzucker: 86 mg / dl
- Blutsenkungsgeschwindigkeit (ESR): 8 mm / h
Diagnosezusammenfassung:
- Primärdiagnose: Laterale Epicondylitis (Epicondylalgie, Epicondylopathie).
- Differenzialdiagnose: Einklemmung des Nervus interosseus hinten, Riss des Außenbandes.
Behandlungsansatz: Injektion von plättchenreichem Plasma (PRP)
Injektionstechnik
Übersicht zur PRP-Injektion:
- Ziel: Regenerative Therapie für die gemeinsame Strecksehne und anschließende Schmerzlinderung.
- Betroffen sind die Anatomie: Am häufigsten ist die Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis (ECRB) betroffen. Andere Sehnen wie der Musculus extensor digitorum, der Musculus extensor digiti minimi und der Musculus extensor carpi ulnaris können ebenfalls betroffen sein.
Ultraschallgesteuerte Injektionstechnik:
- Ultraschall-Setup:
- Wandler: 3-13 MHz Linearwandler.
- Preset: Bewegungsapparat.
- Orientierung: Längsachse der Sehne (Sagittalebene).
- Tiefe: 2 cm.
- Patientenpositionierung:
- Position: Der Patient sitzt mit um 90 Grad gebeugtem Ellbogen und halb proniertem Unterarm auf dem Untersuchungstisch.
- Ergonomie: Für eine optimale Ergonomie sollten Ultraschallgerät und Patient dem untersuchenden Arzt gegenüberstehen.
- Identifizierung von Orientierungspunkten:
- Wichtige Orientierungspunkte: Lateraler Epicondylus, Radiuskopf und gemeinsame Strecksehne.
- Nadeleinstich:
- Nach der sterilen Vorbereitung wird eine 1.5 Zoll lange 22-Gauge-Nadel in der Ebene in die gemeinsame Strecksehne eingeführt, nach Infiltration mit 2 % Lidocain.
- Nadelfensterung: Es werden mehrere Stiche in die Sehne vorgenommen, um einen Bereich akuter Entzündung zu erzeugen.
- PRP-Injektion: 2–3 ml frisch zubereitetes PRP werden in die Sehne injiziert.
PRP-Injektion in die gemeinsame Strecksehne (CET).
Wichtige Überlegungen:
- Vermeidung von NSAIDs und Steroiden: Um eine Störung des Heilungsprozesses zu vermeiden, sollten NSAR und Steroide nicht gleichzeitig mit der PRP-Therapie angewendet werden.
- Steroid-Injektionstechnik: Um Sehnenrisse zu vermeiden, sollten Steroidinjektionen, wenn sie durchgeführt werden, oberflächlich in die Sehne und nicht in die Substanz der Sehne verabreicht werden.
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Referenz:
Kıvrak A, Ulusoy I. Vergleich der klinischen Ergebnisse von plättchenreichem Plasma, Steroid- und autologen Blutinjektionen bei der Behandlung der chronischen lateralen Epicondylitis. Healthcare (Basel). 2023;11(5):767.