Beurteilung von Erector-spinae-Plane-Blockaden zur Verbesserung der Genesung nach Wirbelsäulenversteifungsoperationen bei Jugendlichen - NYSORA

Entdecken Sie die NYSORA-Wissensdatenbank kostenlos:

Inhaltsverzeichnis

Mitwirkende

Beurteilung von Erector-spinae-Plane-Blockaden zur Verbesserung der Genesung nach Wirbelsäulenoperationen bei Jugendlichen

Beurteilung von Erector-spinae-Plane-Blockaden zur Verbesserung der Genesung nach Wirbelsäulenoperationen bei Jugendlichen

Idiopathische Adoleszenz Skoliose (AIS) ist eine Erkrankung, die 1-3 % der Jugendlichen im Alter von 10-16 Jahren betrifft und durch eine Verkrümmung der Wirbelsäule ohne erkennbare Ursache gekennzeichnet ist. Bei den meisten Patienten bleibt dieser Zustand mild und beherrschbar, aber in schweren Fällen wird ein chirurgischer Eingriff durch posteriore Wirbelsäulenversteifung (PSF) notwendig. Eine wirksame Schmerzbehandlung nach der PSF ist entscheidend für eine reibungslose Genesung und Verbesserung Patientenergebnisse. Derzeit ist die multimodale Analgesie, bei der verschiedene Schmerzlinderungsmethoden kombiniert werden, der Standardansatz. Die Rolle fortgeschrittener Regionalanästhesietechniken wie der Erector-Spinae-Plane-Block (ESPB) ist bei pädiatrischen Populationen noch wenig erforscht.

Die ESPB ist eine neuartige Regionalanästhesietechnik, bei der ein Lokalanästhetikum in der Nähe der Wirbelsäule injiziert wird, um die Schmerzübertragung wirksam zu blockieren. Diese Technik hat vielversprechende Ergebnisse bei der Schmerzbehandlung bei Erwachsenen gezeigt. Wirbelsäulenoperationen und einige pädiatrische Verfahren. Allerdings wurde die Anwendung bei pädiatrischen Patienten, die sich einer PSF wegen AIS unterziehen, begrenzt. Ziel dieser Studie war es, die Praktikabilität und Wirksamkeit der Integration von ESPB in einen schnellen Genesungspfad für pädiatrische Patienten nach einer PSF zu bewerten.

Studienziel und Methoden

An dieser prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie nahmen 24 Patienten im Alter von 10 bis 19 Jahren teil, die sich alle einer mehrstufigen PSF zur AIS-Korrektur unterzogen. Patienten wurden ausgeschlossen, wenn sie chronische Schmerzzustände hatten, die neuromodulierende Medikamente erforderten, an neuromuskulärer Skoliose litten, eine Vorgeschichte chronischer Opioidtherapie hatten oder Allergien/Kontraindikationen gegen die untersuchten Medikamente oder Techniken aufwiesen. 

Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe von 12 Patienten erhielt vor dem chirurgischen Eingriff eine beidseitige ESPB, während die anderen 12 Patienten als Kontrollgruppe dienten und keine ESPB erhielten. Die ESPBs wurden unter Ultraschallkontrolle verabreicht, um eine Mischung aus 0.25 % Bupivacain und Dexamethason in die Nähe des 7. Wirbels TXNUMX zu injizieren. Die Patienten wurden während ihres Krankenhausaufenthalts zu mehreren Zeitpunkten auf Schmerzwerte, Zufriedenheit und Opioidkonsum (orale Morphinäquivalente) untersucht.

Das primäre Ergebnis war die Beurteilung der Praktikabilität der Einbindung von ESPB in ein schnelles Genesungsprotokoll für pädiatrische Patienten, die sich einer PSF zur AIS-Korrektur unterziehen. Zu den sekundären Ergebnissen gehörte der Vergleich des Opioidkonsums (gemessen als orale Morphinäquivalente, OME) und der Schmerzniveaus anhand der numerischen Bewertungsskala (NRS) zwischen Patienten, die eine ESPB erhielten, und solchen, die keine erhielten.

Die wichtigsten Ergebnisse

Primäres Ergebnis

Bei 11 von 12 Patienten der ESPB-Gruppe konnte ESPB erfolgreich in den Behandlungsplan für eine schnelle Genesung integriert werden. Bei 2 Patienten wurde der Eingriff aufgrund anatomischer Abweichungen abgebrochen, was einige Einschränkungen seiner universellen Anwendbarkeit verdeutlicht. 

Sekundäre Ergebnisse

  • Opioidkonsum: Die von den Patienten in der ESPB-Gruppe insgesamt verwendeten OME (195.5) unterschied sich nicht signifikant von denen in der Kontrollgruppe (138.0); p = 0.06.
  • Schmerzwerte: Es gab zu verschiedenen Zeitpunkten keine statistisch signifikanten Unterschiede in den NRS-Schmerzwerten in Ruhe oder während der Bewegung zwischen den beiden Gruppen.

Weitere Beobachtungen

Die Studie ergab, dass ESPB eine praktische Ergänzung zum Schmerzbehandlungsprotokoll sein könnte, anatomische Unterschiede bei den Patienten könnten jedoch ihre Anwendung einschränken. Darüber hinaus wurden zwischen den beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede in der Patientenzufriedenheit oder der Dauer des Krankenhausaufenthalts beobachtet.

Fazit

Diese Studie zeigte, dass die ESPB erfolgreich in einen schnellen Genesungspfad für pädiatrische Patienten integriert werden konnte, die sich einer PSF für AIS unterziehen. Allerdings unterschied sich ihre Wirkung auf die Reduzierung des Opioidkonsums und der Schmerzniveaus nicht signifikant von herkömmlichen Schmerzbehandlungsansätzen. Während die ESPB als praktisches Instrument zur Behandlung postoperativer Schmerzen vielversprechend war, Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die allgemeine Wirksamkeit durch individuelle anatomische Unterschiede und die Patientenauswahl beeinflusst werden kann.

Zukunftsforschung

Weitere Forschungen könnten sich auf die Verfeinerung der Patientenauswahlkriterien, die Erforschung des optimalen Zeitpunkts für die Blockade und die Entwicklung von Strategien zur Maximierung der Vorteile von ESPB in der multimodalen Schmerzbehandlung bei Wirbelsäulenfusionsoperationen konzentrieren.

Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in RAPM

Ruby J, Popovic M, Illescas A, et al. Multimodale Analgesie und der Erector-Spinae-Plane-Block in einem schnellen Genesungspfad nach hinterer Wirbelsäulenfusion bei jugendlicher idiopathischer Skoliose: eine randomisierte kontrollierte Studie zur Praktikabilität. Reg Anesth Pain Med. Online veröffentlicht am 16. September 2024.

Laden Sie die Nerve Blocks App herunter HIER für detaillierte Einblicke in den Erector-Spinae-Plane-Block. Sie möchten lieber eine physische Kopie? Die meistverkaufte NYSORA Nerve Blocks App ist erhältlich in Buchformat – eine unverzichtbare Ressource zur Bewältigung von Nervenblockaden!

Bevorstehende Veranstaltungen Alle anzeigen