Intravenöses vs. perineurales Dexamethason zur verlängerten Analgesie: Optimierung der Schmerzlinderung - NYSORA

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Intravenöses vs. perineurales Dexamethason zur verlängerten Analgesie: Optimierung der Schmerzlinderung

22. August 2024

Einleitung

Der interskalenärer Plexus brachialis-Block ist ein Eckpfeiler bei der Behandlung postoperativer Schmerzen, insbesondere nach Schulteroperationen. Die Verlängerung der Analgesiedauer ist für das Wohlbefinden und die Genesung des Patienten von entscheidender Bedeutung, und Dexamethason, ein starkes Steroid, spielt nachweislich eine wichtige Rolle bei dieser Verlängerung. Die optimale Verabreichungsmethode – intravenös (IV) oder perineural – bleibt jedoch ein Diskussionsthema. Dieser News-Beitrag befasst sich mit einer umfassenden systematischen Überprüfung und Metaanalyse, die diese beiden Verabreichungsmethoden vergleicht und Klinikern Klarheit verschaffen soll.

Studienüberblick

  • Ziel: Vergleich der Wirksamkeit von intravenösem und perineuralem Dexamethason bei der Verlängerung der Analgesie nach einer interskalenären Blockade des Plexus brachialis.
  • Design: Eine systematische Überprüfung, Metaanalyse und sequenzielle Versuchsanalyse.
  • Teilnehmer: 11 Studien mit 1145 Patienten, die sich einer Schulteroperation unterzogen.
  • Primäres Ergebnis: Dauer der Analgesie.
  • Sekundäre Ergebnisse: Beginn der sensorischen und motorischen Blockade, Schmerzwerte in verschiedenen Zeitabständen, kumulativer Opioidkonsum und Häufigkeit von Nebenwirkungen.

Hauptergebnisse

  • Perineurales Dexamethason verlängerte die Dauer der Analgesie im Vergleich zu intravenös verabreichtem Dexamethason signifikant um durchschnittlich 2 Stunden.
  • Durch die perineurale Verabreichung verringerte sich auch die Zeit bis zum Einsetzen der sensorischen und motorischen Blockade.
  • Perineurales Dexamethason führte 12 Stunden nach der Operation zu niedrigeren Schmerzwerten.
  • Es wurden keine signifikanten Unterschiede im kumulativen Opioidkonsum zwischen den beiden Gruppen beobachtet.
  • Es gab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Nebenwirkungen, einschließlich Übelkeit, Erbrechen, Hyperglykämie, Infektionen und neurologischen Komplikationen.

Diskussion

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass perineurales Dexamethason zwar eine leichte Verlängerung der Analgesiedauer bewirkt, die klinische Bedeutung dieses Unterschieds jedoch umstritten ist. Angesichts des Off-Label-Status der perineuralen Verabreichung und des Risikos einer Kristallisation bei der Kombination mit bestimmten Lokalanästhetika wie Ropivacain ist die intravenöse Verabreichung in den meisten klinischen Situationen möglicherweise die sicherere und praktischere Option.

Schlussfolgerung

Diese umfassende Übersicht beleuchtet die differenzierten Vorteile und Risiken der Verabreichungsmethoden von Dexamethason bei der Verlängerung der Analgesie nach interskalenärer Plexus brachialis-BlockWährend perineural Die Verabreichung kann eine etwas längere Analgesie bewirken, aus Sicherheitsgründen und aus praktischen Gründen wird jedoch eine intravenöse Verabreichung empfohlen.

Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel im Britische Zeitschrift für Anästhesie.

Albrecht E, Renard Y, Desai N. Intravenöses versus perineurales Dexamethason zur Verlängerung der Analgesie nach interskalenärer Plexus-brachialis-Blockade: eine systematische Übersicht mit Metaanalyse und sequenzieller Studienanalyse. Br J Anaesth. 2024;133(1):135-145.

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