Aktualisierte Richtlinien für das perioperative Blutzuckermanagement bei ambulanten Chirurgiepatienten mit Diabetes - NYSORA

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Aktualisierte Leitlinien für das perioperative Blutzuckermanagement bei ambulanten Chirurgiepatienten mit Diabetes

12. September 2024

Die Society for Ambulatory Anesthesia (SAMBA) hat kürzlich ihre Konsenserklärung zur Behandlung des Blutzuckerspiegels (BG) bei Patienten mit Diabetes mellitus (DM), die sich einer ambulanten Operation unterziehen, aktualisiert. Diese Aktualisierung von 2024 ersetzt die Leitlinien von 2010 und berücksichtigt Fortschritte in der Diabetesbehandlung, insbesondere die Einführung neuer Antidiabetika, Insulinpumpen und kontinuierlicher Glukosemonitore (CGM). Diese Aktualisierungen sind für die Optimierung der perioperativen Versorgung der steigenden Zahl von Diabetespatienten von entscheidender Bedeutung.

Warum das Blutzuckermanagement in der ambulanten Chirurgie wichtig ist

Die zunehmende Verbreitung von Diabetes in den Vereinigten Staaten, von der 37.3 Millionen Erwachsene betroffen sind, stellt die perioperative Versorgung, insbesondere im ambulanten chirurgischen Umfeld, vor besondere Herausforderungen. Patienten mit Diabetes haben häufig ein höheres Risiko für perioperative Komplikationen wie Hyperglykämie, diabetische Ketoazidose (DKA) und andere Stoffwechselstörungen. Ein effektives BZ-Management ist entscheidend, um chirurgische Komplikationen zu minimieren und eine schnellere Genesung bei ambulanten Eingriffen zu fördern.

Kernpunkte der aktualisierten Leitlinien

  • Präoperative Bewertung: Die aktualisierten Richtlinien legen Wert auf eine gründliche präoperative Beurteilung, einschließlich der Diabetesvorgeschichte des Patienten, der Medikamenteneinnahme und der Komplikationen. Ärzte sollten Folgendes bewerten:
    • Die Art und Dauer der Diabeteserkrankung.
    • Komplikationen wie koronare Herzkrankheit, periphere Neuropathie oder Niereninsuffizienz.
    • Zur aktuellen Diabetesbehandlung gehören orale Wirkstoffe, verschiedene Insulinarten und CGMs oder Insulinpumpen.
  • Medikamentenmanagement:
    • Orale Antidiabetika: Die Metformin-Behandlung kann im Allgemeinen unbedenklich fortgesetzt werden, sofern keine Bedenken hinsichtlich der Nierenfunktion bestehen. Sulfonylharnstoffe und Meglitinide sollten am Tag der Operation abgesetzt werden, um das Risiko einer perioperativen Hypoglykämie zu verringern.
    • Insulintherapie: Die Leitlinien empfehlen, die Insulindosis je nach Hypoglykämierisiko bei insulinpflichtigen Patienten anzupassen. Langwirksame Insuline können am Abend vor der Operation oft um 20 bis 25 % reduziert werden, um einer morgendlichen Hypoglykämie vorzubeugen.

Perioperative Blutzuckerziele

Die Richtlinien empfehlen die Aufrechterhaltung von BG-Werten zwischen 180–250 mg/dl intraoperativ, basierend auf der Invasivität der Operation und Komorbiditäten des Patienten. Zu den BG-Managementstrategien gehören:

  • Bei den meisten ambulanten Eingriffen wird subkutanes Insulin verwendet, während intravenöses Insulin Fällen schwerer Hyperglykämie (> 300 mg/dl) vorbehalten ist.
  • Um die Genauigkeit insbesondere in der perioperativen Phase sicherzustellen, sollten Systeme zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung (CGM) mit Point-of-Care-Blutzuckermessgeräten verwendet werden.

Postoperative Überlegungen

Postoperativ sind die primären Ziele:

  • Sorgen Sie vor der Entlassung für eine ausreichende Blutzuckerkontrolle.
  • Geben Sie den Patienten Anweisungen zur Wiederaufnahme ihrer üblichen Diabetesmedikamente und Ernährungspläne.

Die Richtlinien ermutigen ambulante chirurgische Zentren, klare Protokolle zur Verwaltung des Blutzuckerspiegels zu entwickeln, um die Patientensicherheit zu verbessern und die Genesung zu beschleunigen.

Klinische Implikationen

Diese aktualisierten Richtlinien sind besonders wichtig angesichts der steigenden Zahl von Patienten mit Diabetes und der zunehmenden Verwendung von Insulinpumpen und CGMs. Ambulante Chirurgen sollten die besten Praktiken zur Behandlung von Diabetes kennen, um die Ergebnisse zu optimieren, Komplikationen zu vermeiden und die Patientensicherheit zu gewährleisten.

Schlussfolgerung

Die aktualisierten SAMBA 2024-Konsensleitlinien zum perioperativen Blutzuckermanagement bieten umfassende Empfehlungen für die Behandlung von Patienten mit Diabetes, die sich einer ambulanten Operation unterziehen. Mit einem Schwerpunkt auf individueller Versorgung betonen die Leitlinien die Bedeutung einer sorgfältigen präoperativen Planung, intraoperativen Überwachung und postoperativen Behandlung. Durch die Einhaltung dieser aktualisierten Empfehlungen können Ärzte sicherere Ergebnisse und eine schnellere Genesung von Diabetikern in ambulanten Einrichtungen gewährleisten.

Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in Anästhesie & Analgesie

Rajan N, Duggan EW, Abdelmalak BB, et al. Society for Ambulatory Anesthesia Aktualisierte Konsenserklärung zum perioperativen Blutzuckermanagement bei erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus, die sich einer ambulanten Operation unterziehen. Anesth Analg. 2024;139(3):459-477.

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