Der iPACK-Block in der postoperativen Schmerzbehandlung bei der ACL-Rekonstruktion
In den letzten Jahren haben Fortschritte in der Regionalanästhesie die postoperative Schmerzbehandlung bei der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (ACL) deutlich verbessert. Eine der vielversprechendsten Techniken ist der iPACK-Block (Infiltration zwischen der Arteria poplitea und der Kniekapsel). Dieser innovative, motorschonende Block gewinnt an Aufmerksamkeit, da er Schmerzen im hinteren Kniebereich gezielt behandeln und gleichzeitig die motorische Funktion bewahren kann, ein wesentlicher Faktor für die frühe Rehabilitation. Eine randomisierte kontrollierte Studie unter der Leitung von Martin und Kollegen, verglich die Wirksamkeit der Kombination des Femurdreieckblocks mit dem iPACK-Block mit der herkömmlichen lokalen Infiltrationsanalgesie bei Patienten mit ACL-Rekonstruktion.
Den iPACK-Block verstehen
Der als motorschonende Technik konzipierte IPACK-Block beinhaltet die Injektion eines Lokalanästhetikums in den Raum zwischen der Arteria poplitea und der hinteren Kniekapsel. Es bietet eine ergänzende Lösung zur Schmerzbehandlung bei Blockaden des N. femoralis oder des Adduktorenkanals, insbesondere bei Schmerzen im hinteren Kniebereich. Indem die IPACK-Blockade auf die sensorischen Gelenkäste des Ischiasnervs abzielt und die motorischen Äste des N. tibialis und des N. peroneus communis vermeidet, umgeht sie die motorische Schwäche und den Fußabfall, die mit herkömmlichen Ischiasnervblockaden einhergehen, und erleichtert so eine frühe Rehabilitation, ohne mögliche intraoperative Verletzungen des N. zu verschleiern gemeinsamer Nervus peroneus.
Methoden
- 60 Patienten, die sich einer Kreuzbandrekonstruktion unterzogen, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt:
- Eine Gruppe erhielt eine Kombination aus Femurdreieckblock und iPACK
- Die andere Gruppe erhielt eine traditionelle lokale Infiltrationsanalgesie.
- Beiden Gruppen wurden insgesamt 160 mg Ropivacain verabreicht und die postoperativen Schmerzen wurden mit vom Patienten kontrollierten intravenösen Morphin-, Paracetamol- und Ibuprofen-Gaben behandelt.
- Das primäre Ergebnis war der gesamte Morphinverbrauch innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation.
- Zu den sekundären Ergebnissen gehörten Schmerzwerte nach 2 und 24 Stunden sowie funktionelle Messungen wie Bewegungsumfang und Quadrizepsstärke in verschiedenen Zeitabständen nach der Operation.
Hauptergebnisse
- Die Studie ergab, dass die Kombination aus Femurdreieckblock und iPACK den Morphinverbrauch nach 24 Stunden im Vergleich zur Gruppe mit lokaler Infiltrationsanalgesie signifikant verringerte (9.7 mg vs. 17.0 mg, p=0.03).
- Bemerkenswerterweise wiesen die beiden Gruppen ähnliche schmerzbezogene und funktionelle Ergebnisse auf, darunter auch Schmerzwerte und Muskelkraft.
Warum der iPACK-Block wichtig ist
- Motorschonender Vorteil: Indem der iPACK-Block nur auf sensorische Nerven abzielt, vermeidet er eine Beteiligung der motorischen Nerven, beugt Muskelschwäche vor und ermöglicht frühe Mobilität. Dies ist entscheidend für Patienten, die sich einer Kreuzbandrekonstruktion unterziehen, da eine frühe Mobilisierung und Physiotherapie für die Genesung unerlässlich sind.
- Opioidsparende Vorteile: Da die Opioidkrise eine erhebliche Herausforderung für die öffentliche Gesundheit darstellt, hat die Reduzierung des Bedarfs an postoperativen Opioiden höchste Priorität. Der iPACK-Block senkt in Kombination mit dem Femurdreieckblock den Morphinverbrauch erheblich, ohne die Schmerzlinderung zu beeinträchtigen, und stellt einen sichereren und nachhaltigeren Ansatz für die postoperative Versorgung dar.
- Gezielte Schmerzlinderung im hinteren Bereich: Traditionelle Nervenblockaden, wie die Femoral- oder Adduktorkanalblockade, sind wirksam bei vorderen und seitlichen Knie Schmerzen, lindern aber oft nicht die Beschwerden im hinteren Bereich. Der iPACK-Block füllt diese Lücke, indem er eine lokalisierte Analgesie im hinteren Kniebereich bewirkt und so die allgemeine Schmerzbehandlung verbessert.
Schlussfolgerung
Der iPACK-Block stellt einen bedeutenden Fortschritt in der postoperativen Schmerzbehandlung bei der ACL-Rekonstruktion dar. Seine Fähigkeit, die motorischen Funktionen zu schonen und gleichzeitig Schmerzen im hinteren Kniebereich wirksam zu kontrollieren, macht ihn zu einer idealen Ergänzung anderer Regionalanästhesieverfahren. Durch die Kombination von Femurdreieckblock und iPACK können Ärzte eine vollständige Schmerzbehandlungslösung bereitstellen, den Bedarf an Opioiden minimieren und eine frühe Rehabilitation ermöglichen – ein Gewinn für Patienten und medizinisches Personal gleichermaßen.
Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in Regionalanästhesie und Schmerzmedizin.
Martin R, Kirkham KR, Ngo THN, Gonvers E, Lambert J, Albrecht E. Kombination aus Femoraldreieckblock und Infiltration zwischen der Arteria poplitea und der Kapsel des hinteren Knies (iPACK) im Vergleich zur lokalen Infiltrationsanalgesie zur Analgesie nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes: eine randomisierte kontrollierte Dreifachblindstudie. Reg Anesth Pain Med. 2021;46(9):763-768.
Befolgen Sie diese 3 wichtigen Schritte für einen erfolgreichen IPACK-Block
- Platzieren Sie den Schallkopf quer über der medialen Seite des Knies, 2-3 cm über der Patella.
- Schieben Sie den Schallkopf nach proximal und distal, um den distalen Femurschaft und die Kniekehlenarterie zu identifizieren.
- Führen Sie die Nadel in der Ebene vom anteromedialen Aspekt des Knies in Richtung des Raums zwischen der Kniekehlenarterie und dem Femur ein und injizieren Sie 15-20 ml Lokalanästhetikum.
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