
Kontinuierliche Erector-spinae-Plane-Blockade oder thorakale Epiduralanalgesie bei VATS
Die videoassistierte thorakoskopische Chirurgie (VATS) hat die Thoraxchirurgie revolutioniert, indem sie die Invasivität minimiert und so die Genesungszeit verkürzt und postoperative Komplikationen reduziert. Die effektive Behandlung postoperativer Schmerzen bleibt jedoch eine große Herausforderung. Thorax Epiduralanalgesie (TEA) ist seit Jahrzehnten der Goldstandard für die Behandlung von Thoraxschmerzen, ist jedoch mit Komplikationen wie Hypotonie und Harnverhalt verbunden. Kontinuierliche ESP-Block (Erector Spinae Plane). hat sich aufgrund seiner einfacheren Verabreichung und des günstigen Nebenwirkungsprofils als vielversprechende Alternative herausgestellt. In dieser Studie wurde untersucht, ob die kontinuierliche ESP-Blockade hinsichtlich der Genesungsqualität und des Schmerzmanagements nach VATS der TEA nicht unterlegen ist.
Studienziel und Methoden
Ziel der Studie war es, festzustellen, ob eine kontinuierliche ESP-Blockade im Vergleich zur TEA bei Patienten, die sich einer VATS-Lobektomie oder Keilresektion unterziehen, eine nicht schlechtere postoperative Erholungsqualität bietet.
- Design: Multizentrische, prospektive, randomisierte, offene Nichtunterlegenheitsstudie.
- Teilnehmer: Neunzig Patienten, die sich einer elektiven VATS unterzogen, wurden eingeschlossen und nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen aufgeteilt.
- ESP-Gruppe: Ultraschallgesteuerte Katheterplatzierung am Querfortsatz T5 mit kontinuierlicher Infusion von 0.125 % Bupivacain mit 5 ml/Stunde und intermittierenden Bolusgaben alle 3 Stunden.
- TEA-Gruppe: Platzierung eines Epiduralkatheters auf Höhe der Wirbelsäule T5–T7 mit kontinuierlicher Infusion von Bupivacain oder Ropivacain in Kombination mit Sufentanil.
- Primäres Ergebnis: Quality of Recovery-15 (QoR-15)-Score an den postoperativen Tagen (POD) 0, 1 und 2.
- Sekundäre Ergebnisse: Schmerzwerte, Opioidkonsum, Dauer des Krankenhausaufenthalts, Harnkatheterisierung, Komplikationen und Mobilisierung.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Qualität der Wiederherstellung: Die QoR-15-Werte waren bei den Gruppen an POD 0, 1 und 2 ähnlich, was auf eine Nichtunterlegenheit von ESP im Vergleich zu TEA hinweist.
- Schmerzwerte: TEA führte zu niedrigeren Schmerzwerten am POD 0 in Ruhe (Median 1 für TEA vs. 3 für ESP; P = 0.01). Die Schmerzwerte während der Bewegung und zu späteren Zeitpunkten waren zwischen den Gruppen vergleichbar.
- Komplikationen und Nebenwirkungen: TEA war mit einer höheren Juckreizrate (37 % vs. 2 % bei POD 1; P < 0.001) und häufigeren Harnkatheterisierung (70 % vs. 21 % bei POD 1; P < 0.001) verbunden. Die ESP-Blockade erforderte weniger Eingriffe zur Katheteranpassung.
- Opioidkonsum: Patienten in der ESP-Gruppe benötigten mehr postoperative Notfallopioide als in der TEA-Gruppe (Median 8 mg vs. 0 mg am 1. POD; P < 0.001).
- Krankenhausaufenthalt und Mobilisierung: Die Dauer des Krankenhausaufenthalts und die Zeit bis zur Mobilisierung waren in beiden Gruppen ähnlich.
Fazit
Die kontinuierliche ESP-Blockade erwies sich hinsichtlich der Genesungsqualität nach VATS als nicht schlechter als die TEA. TEA bot zwar eine etwas bessere Schmerzkontrolle im Frühstadium, war jedoch mit mehr Komplikationen wie Juckreiz und Harnverhalt verbunden. Die ESP-Blockade bietet mit ihrer einfacheren Verabreichung und den geringeren Nebenwirkungen eine praktikable Alternative zur TEA in der postoperativen Schmerzbehandlung.
Zukunftsforschung
Weitere Studien sollten die Optimierung von ESP-Blockadetechniken untersuchen, um die Schmerzlinderung zu verbessern und gleichzeitig das geringe Komplikationsprofil beizubehalten. Größere Studien, die die ESP-Blockade mit anderen Regionalanästhesiemethoden an verschiedenen Patientengruppen vergleichen, sind erforderlich. Die Untersuchung langfristiger Ergebnisse wie der Prävention chronischer Schmerzen und der funktionellen Erholung wird ein umfassenderes Verständnis der Vorteile bei VATS ermöglichen.
Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in RAPM.
van den Broek RJC, Postema JMC, Koopman JSHA, et al. Kontinuierliche Erector-Spinae-Plane-Blockade versus thorakale Epiduralanalgesie in der videoassistierten thorakoskopischen Chirurgie: eine prospektive randomisierte offene Nichtunterlegenheitsstudie. Reg Anesth Pain Med. 2025;50(1):11-19.
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