Die Ausbreitung des Lokalanästhetikums bei paraspinalen Blockaden verstehen: Eine Studie an Leichen - NYSORA

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Verständnis der Ausbreitung des Lokalanästhetikums bei paraspinalen Blockaden: Eine Studie an Leichen

21. November 2024

Paraspinale Faszienblockaden haben in der modernen Anästhesie an Popularität gewonnen, insbesondere bei Thoraxoperationen. Techniken wie der Erector-Spinae-Plane-Block (ESP) und der Intertransversalfortsatzblock (ITP) werden als Alternativen zu den Paravertebraler (PV) Block und Thorax Epiduralanästhesie. Diese Blockaden zielen auf eine effektive Schmerzlinderung ab, indem sie auf bestimmte Bereiche der Brustwirbelsäule abzielen. Die genauen Wirkmechanismen und das Ausmaß der lokalen Anästhesieausbreitung bei diesen Techniken bleiben jedoch umstritten.

Studienziel und Methoden

Ziel der Leichenstudie war es, die Ausbreitung des Lokalanästhetikums bei drei Arten von Paraspinalblockaden zu bewerten und zu vergleichen: ESP, ITP und PV. Der Schwerpunkt lag auf der Ausbreitung des Lokalanästhetikums, insbesondere im Paravertebralraum, und seiner Wirkung auf die dorsalen und ventralen Äste der Spinalnerven.

Es wurden 5 frische Hemithoraces von Leichen verwendet, die in drei Gruppen entsprechend den ESP- (n = 5), ITP- (n = 5) und PV-Blöcken (n = 20) unterteilt wurden. Jeder Block wurde unter Ultraschallkontrolle von erfahrenen Anästhesisten verabreicht. In alle Blöcke wurde das gleiche Volumen (0.375 ml XNUMX % Ropivacain) injiziert.

Die Blockaden wurden zwischen T4 und T6 durchgeführt und die Technik für jeden Block war wie folgt:

  1. ESP-Block: Das Lokalanästhetikum wurde in die Faszienebene des Musculus erector spinae, knapp oberflächlich der Querfortsätze, injiziert.
  2. ITP-Block: Das Lokalanästhetikum wurde tiefer, zwischen die Intertransversalfortsätze, injiziert und durchquerte dabei das Intertransversalband.
  3. PV-Block: Das Lokalanästhetikum wurde vor dem Ligamentum costotransversum, aber hinter der Pleura injiziert.

Nach jedem Block wurden Dissektionen durchgeführt, um die Ausbreitung des Lokalanästhetikums sowohl nach vorne als auch nach hinten zu beurteilen. Die Beteiligung der dorsalen und ventralen Rami wurde ebenfalls dokumentiert.

Die wichtigsten Ergebnisse

  1. ESP-Block
  • Die Ausbreitung des Lokalanästhetikums erfolgte über acht Wirbeletagen in kraniokaudaler Richtung.
  • Auf jeder Ebene wurde eine Beteiligung des Ramus dorsalis beobachtet.
  • Keine Ausbreitung des Lokalanästhetikums in den paravertebralen PV-Raum oder Beteiligung der ventralen Rami.

Posteriore und anteriore Ausbreitung im ESP-Block.

  1. ITP-Blockierung
  • Eine Ausbreitung des Lokalanästhetikums wurde im PV-Raum (1–2 Wirbelebenen) und über sieben Wirbelebenen innerhalb der Faszienebene des Musculus erector spinae beobachtet.
  • Diese Blockade betraf sowohl die ventralen als auch die dorsalen Äste der Spinalnerven, was auf eine umfassendere analgetische Wirkung schließen lässt.

Posteriore und anteriore Ausbreitung im ITP-Block.

  1. PV-Block
  • Die Ausbreitung des Lokalanästhetikums erstreckte sich über zwei bis vier Wirbeletagen und betraf sowohl die ventralen als auch die dorsalen Rami.
  • Es wurde keine Ausbreitung zum ESP festgestellt.

Posteriore und anteriore Ausbreitung im PV-Block.

Schlussfolgerung

Diese Studie zeigt wichtige Unterschiede in der Verteilung des Lokalanästhetikums zwischen den drei Blöcken auf. Der ESP-Block wirkt auf die dorsalen Rami und ist daher nützlich für Behandlung von Schmerzen im Rückenbereich, aber weniger wirksam bei Operationen im ventralen Brustbereich. Im Gegensatz dazu bietet der ITP-Block eine breitere Abdeckung, die sowohl die ventralen als auch die dorsalen Rami betrifft und sich bis in den PV-Raum erstreckt, was darauf hindeutet, dass er eine ausgewogenere und wirksamere Schmerzlinderung bieten könnte. Der PV-Block bleibt der Goldstandard für eine umfassende Schmerzlinderung, erreicht aber nicht den ESP.

Diese Erkenntnisse können Anästhesisten bei der Auswahl des am besten geeigneten Blocks je nach Art der Operation und erforderlicher Schmerzlinderung unterstützen.

Zukunftsforschung

Diese Leichenstudie liefert zwar wertvolle Erkenntnisse, doch künftige Forschungen sollten sich auf klinische Studien an lebenden Patienten konzentrieren, um diese Erkenntnisse zu bestätigen. Die Untersuchung der Ausbreitung von Lokalanästhetika in realen Szenarien mit dynamischem Gewebedruck und Blutfluss wird zu einem genaueren Verständnis der Wirksamkeit der Blockaden führen. Darüber hinaus können die Untersuchung der Langzeitergebnisse und die Kombination von Blockaden oder die Modifizierung aktueller Techniken die Schmerzlinderung weiter optimieren und den Bedarf an systemischen Opioiden verringern.

Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in RAPM

Varela V, Ruíz C, Montecinos S, Prats-Galino A, Sala-Blanch X. Ausbreitung eines injizierten Lokalanästhetikums im paravertebralen Raum, im Intertransversalfortsatzraum und in der Ebene des Musculus erector spinae: ein Leichenmodell. Reg Anesth Pain Med. 2024;49(3):228-232. 

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