Innovationen in der motorschonenden Regionalanästhesie für die totale Kniearthroplastik - NYSORA

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Innovationen in der motorschonenden Regionalanästhesie für die totale Kniearthroplastik

15. April 2025

Die totale Kniearthroplastik (TKA) ist ein transformativer chirurgischer Eingriff, der die Mobilität und Lebensqualität von Patienten mit Kniearthrose im Endstadium verbessert. Der Eingriff ist jedoch mit erheblichen postoperativen Schmerzen verbunden, die die Mobilisierung verzögern, Krankenhausaufenthalte verlängern und die Gesundheitskosten erhöhen können. Während herkömmliche analgetische Verfahren häufig zu motorischen Einschränkungen führen, versprechen Fortschritte bei motorschonenden Regionalanästhesieverfahren eine effektive Schmerzlinderung bei gleichzeitiger Erhaltung der Muskelfunktion. Diese Übersicht beleuchtet motorschonende Optionen wie lokale Infiltrationsanalgesie (LIA), Adduktorenkanalblock (ACB), Genicularnervenblockaden, und iPACK-Blockaden (Infiltration zwischen Kniekehlenarterie und Kniekapsel), wobei ihr Potenzial zur Verbesserung der Genesung nach TKA bewertet wurde.

Studienziel und Methoden

Ziel der Untersuchung war es, moderne motorschonende Regionalanästhesietechniken für die Knie-Tektonik zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Fähigkeit lag, die postoperative Analgesie und die funktionelle Erholung zu verbessern.

Es wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, die sich auf randomisierte kontrollierte Studien, klinische Audits und Metaanalysen konzentrierte. Zu den untersuchten Techniken gehörten LIA, ACB, Kniegelenkblockaden und iPACK-Blockaden.

Zu den Ergebnismaßen gehörten postoperative Schmerzwerte, Opioidkonsum, Mobilität und Nebenwirkungen.

Die wichtigsten Ergebnisse

  1. Adduktorenkanalblock (ACB):
    • ACB bietet eine wirksame Analgesie bei medialen und anteromedialen Knieschmerzen und erhält gleichzeitig die Kraft des Quadrizeps.
    • Im Vergleich zu Femoralnervblockaden führt ACB zu einer ähnlichen Schmerzkontrolle bei deutlich geringeren motorischen Beeinträchtigungen.
    • Kontinuierliche ACB über einen Katheter bietet gegenüber einer einmaligen ACB-Injektion bescheidene Vorteile, insbesondere bei Hochrisikogruppen (z. B. älteren Erwachsenen).
  1. Kniegelenksblockaden:
    • Kniegelenkblockaden zielen auf wichtige sensorische Nerven im Bereich des Knies ab und reduzieren die Schmerzwerte und den Opioidbedarf.
    • Diese Blockaden sind besonders wirksam bei Patienten, die sich einer beidseitigen Knie-TKA unterziehen, und bieten eine mit der LIA vergleichbare Analgesie bei niedrigeren Lokalanästhetikadosen.
  1. Lokale Infiltrationsanalgesie (LIA):
    • Bei der LIA handelt es sich um die periartikuläre Injektion eines Lokalanästhetikums während der Operation, die eine sofortige Schmerzlinderung bewirkt.
    • Obwohl LIA wirksam ist, verringert sich sein Nutzen, wenn es mit anderen regionalen Blockaden wie iPACK kombiniert wird, da beide auf sich überschneidende Schmerzbahnen abzielen.
  1. iPACK-Block:
    • Entwickelt, um die hintere Kniekapsel zu betäuben, ohne die Motorik zu beeinträchtigen.
    • iPACK ist als eigenständige Technik sehr effektiv, bietet in Kombination mit LIA jedoch nur begrenzte zusätzliche Vorteile.
Fazit

Motorschonende Regionalanästhesieverfahren wie ACB, Kniegelenkblockaden und iPACK-Blockaden sind zentraler Bestandteil moderner Kniegelenkersatzoperationen. Diese Verfahren vereinen Schmerzlinderung und motorischen Funktionserhalt und ermöglichen so eine frühzeitige Mobilisierung und eine verbesserte Genesung. ACB bleibt aufgrund seiner einfachen Anwendung und konsistenten Ergebnisse der Eckpfeiler dieser Verfahren. Die Wahl des Blocks sollte jedoch von den individuellen Patientenbedürfnissen und dem chirurgischen Kontext abhängen.

Zukunftsforschung

Zukünftige Studien sollten die langfristigen Auswirkungen dieser Techniken untersuchen, einschließlich ihres Einflusses auf die Prävention chronischer Schmerzen und die funktionelle Erholung. Darüber hinaus ist die Erforschung der Kombination mehrerer motorschonender Blockaden zur Optimierung der Schmerzlinderung bei gleichzeitiger Minimierung der Lokalanästhetika-Dosen unerlässlich. Schließlich wird die Erforschung personalisierter Ansätze für Patienten mit Vorerkrankungen oder Opioidtoleranz die perioperativen Schmerzmanagementstrategien weiter verfeinern.

Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in BJA.

White L, Kerr M, Thang C, Pawa A. Motorschonende Regionalanästhesie bei Knietotalarthroplastik: eine narrative und systematische Literaturübersicht. Br J Anaesth. 2025;134(2):510-522.

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