Bewertung von TAP-Blöcken für minimalinvasive Dickdarmchirurgie: Erkenntnisse zur Überlegenheit und Nichtunterlegenheit - NYSORA

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Bewertung von TAP-Blöcken für minimalinvasive Dickdarmchirurgie: Erkenntnisse zur Überlegenheit und Nichtunterlegenheit

21. Januar 2025

Protokolle zur verbesserten Erholung nach Operationen (ERAS) sind der Goldstandard für kolorektale Operationen. Dabei steht eine effektive Schmerzbehandlung im Vordergrund, um den Opioidgebrauch und Komplikationen zu minimieren. Die Blockade der M. transversus abdominis plane (TAP) wird häufig verwendet, aber seine klinische Relevanz in der minimalinvasiven Dickdarmchirurgie bleibt umstritten. In einer multizentrischen, randomisierten, dreiarmigen Kontrollstudie wurde die Wirksamkeit ultraschallgesteuerter (US-TAP) und laparoskopisch unterstützter (L-TAP) TAP-Blockaden im Vergleich zu Placebo untersucht, mit dem sekundären Ziel, festzustellen, ob L-TAP US-TAP nicht unterlegen ist.

Studienziel und Methoden

Das primäre Ziel war der Vergleich des Morphinäquivalentverbrauchs innerhalb von 24 Stunden postoperativ in drei Gruppen: US-TAP, L-TAP und Placebo. Sekundäre Ziele waren die Qualität der Genesung und postoperative Schmerzwerte.

    • Teilnehmer: An der Studie nahmen 340 Patienten teil, die sich einer minimalinvasiven Dickdarmoperation unterzogen und randomisiert in die Gruppen US-TAP (127), L-TAP (127) und Placebo (86) aufgeteilt wurden.
  • Blocktechniken:
    • US-TAP: Die Verabreichung erfolgt präoperativ über den hinteren Zugang, wobei unter Ultraschallkontrolle pro Seite 20 ml 0.2 %iges Ropivacain injiziert werden.
    • L-TAP: Intraoperativ verabreicht über einen laparoskopischen dualen subkostalen Zugang, mit 40 ml 0.2 % Ropivacain bilateral.
    • Um eine objektive Ergebnisbewertung zu gewährleisten, wurde die Verblindung der Ärzte und Patienten aufrechterhalten.

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten nuancierte Unterschiede zwischen Blocktechniken und Placebo:

  • Morphingebrauch:
    • L-TAP erwies sich gegenüber Placebo als überlegen und reduzierte den Morphinbedarf im Durchschnitt um 5.9 mg (p = 0.01).
    • US-TAP unterschied sich nicht signifikant von Placebo (- 1.4 mg; p = 0.55).
    • L-TAP war US-TAP mit einer Reduktion von 4.5 mg nicht unterlegen (KI: –10.0 bis 1.1).
  • Qualität der Wiederherstellung: Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in den von den Patienten gemeldeten Genesungswerten beobachtet.
  • Sekundäre Ergebnisse: Die Häufigkeit postoperativer Übelkeit und Erbrechen, die Fähigkeit zur Mobilisierung sowie die Verweildauer auf der Aufwachstation (PACU) waren in allen Gruppen ähnlich.

Schlussfolgerung

Der L-TAP-Block zeigte bescheidene Vorteile, war besser als Placebo und erwies sich als nicht schlechter als US-TAP bei der Reduzierung des Morphinverbrauchs innerhalb der ersten 24 Stunden. Die beobachtete Reduzierung erreichte jedoch nicht den vordefinierten klinisch bedeutsamen Schwellenwert von 10 mg. US-TAP bot keinen signifikanten Vorteil gegenüber Placebo. Diese Ergebnisse legen nahe, dass L-TAP zwar einen gewissen analgetischen Nutzen bietet, aber keiner der Blocktypen Standard für minimalinvasive Dickdarmoperationen nach ERAS-Protokollen sein sollte.

Zukunftsforschung

Zukünftige Studien sollten die Rolle von TAP-Blockaden als Notfallanalgetika oder bei Eingriffen mit höheren postoperativen Schmerzniveaus untersuchen. Die Untersuchung optimaler Blockadenzeiten, Techniken und Lokalanästhetikamengen könnte ihren Nutzen weiter verfeinern.

Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in RAPM.

Salmonsen CB, Lange KHW, Kleif J, et al. Transversus abdominis plane block in minimal invasiver Kolonchirurgie: eine multizentrische dreiarmige randomisierte kontrollierte klinische Überlegenheits- und Nichtunterlegenheitsstudie. Reg Anesth Pain Med. Online veröffentlicht am 14. November 2024.

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