Lernziele
- Beschreiben Sie die Risikofaktoren und Symptome einer peripartalen Kardiomyopathie
- Diagnostizieren Sie eine peripartale Kardiomyopathie
- Verwalten Sie Patienten mit peripartaler Kardiomyopathie
Hintergrund
- Peripartale Kardiomyopathie (PPCM) ist eine seltene Ursache einer Kardiomyopathie, die während der späten Schwangerschaft oder in der frühen Zeit nach der Geburt auftritt
- Gekennzeichnet durch signifikante linksventrikuläre Dysfunktion und Herzinsuffizienz in der Peripartalperiode ohne andere identifizierbare Ursachen für Herzinsuffizienz
- Potenziell lebensbedrohlicher Zustand
- Die Ejektionsfraktion des linken Ventrikels beträgt fast immer weniger als 45 %
- Die Ätiologie ist unklar, aber wahrscheinlich multifaktoriell (hormonell, entzündlich, genetisch,…)
Risikofaktoren
- afrikanischer Abstammung
- Zunehmendes Alter
- Schwangerschaftsbedingt Hypertonie
- Multiparität
- Mehrere Schwangerschaften
- Fettleibigkeit
- Chronisch Hypertonie
- Chronischer Gebrauch von Tokolytika
- Kokain -
Anzeichen und Symptome
- Paroxysmale nächtliche Dyspnoe
- Pedalödem
- Orthopnoe
- Dyspnoe bei Anstrengung
- Trockener Husten
- Herzflattern
- Zunahme des Bauchumfangs
- Benommen
- Brustschmerzen
- Jugularvenöse Erweiterungen
- Versetzter apikaler Impuls
- Dritter Herzton
- Mitralinsuffizienz murmelt
Diagnose
- Die Diagnose basiert auf Ausschluss
- Differenzialdiagnosen:
- Lungenembolie
- Schwer Sepsis
- Fruchtwasserembolie
- Präeklampsie/schwangerschaftsbedingte hypertensive Erkrankung
- Herzrhythmusstörungen
- Schwer Anämie
- Herzinfarkt
- Erweitert Kardiomyopathie anderer Ätiologien
- Diagnosetest:
- Routinemäßige Blutuntersuchungen
- Auf Anämie untersuchen, Elektrolytstörungen, endokrine Erkrankungen, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
- Brain Natriuretic Peptide (BNP) ist bei Patienten mit Herzinsuffizienz und PPCM häufig erhöht
- Röntgenaufnahme der Brust
- Kardiomegalie und/oder Lungenödem weisen auf eine Herzinsuffizienz hin, sind jedoch nicht spezifisch für PPCM
- EKG
- Sinustachykardie, supraventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Tachykardie, ST-Strecken- und T-Wellen-Anomalien, Kammererweiterung und QRS-Verlängerung können beobachtet werden, sind aber unspezifisch
- Echokardiographie
- Linksventrikuläre Ejektionsfraktion < 45 %: Voraussetzung für PPCM-Diagnose
- Bewertung anderer Ätiologien wie Klappenerkrankungen oder strukturelle Anomalien
- Ventrikel-/Atriumdilatation und linksventrikulärer Thrombus oder Vorhofthrombose können vorhanden sein
- Herz-MRT
- Bewertung anderer Ursachen für Herzinsuffizienz
- Herzkatheterisierung
- Nur für ausgewählte Patienten
- Bei Patienten mit Verdacht auf ischämische Kardiomyopathie ist eine Linksherzkatheterisierung indiziert
- Routinemäßige Blutuntersuchungen
Management
Die Behandlung ähnelt der anderer Ursachen für Herzinsuffizienz
- Pharmakologisch
- Angiotensin-Converting-Enzym (ACE)-Hemmer: Erstlinienbehandlung nach der Geburt, während der Schwangerschaft kontraindiziert
- Die Hydrazalin- und Nitrattherapie kann während der Schwangerschaft sicher angewendet werden
- Betablocker
- Digoxin (Plasmaspiegel sorgfältig überwachen)
- Schleifendiuretika (z. B. Furosemid)
- Vermeiden Sie Kalziumkanalblocker und Aldosteronantagonisten
- Thromboprophylaktisches niedermolekulares Heparin
- Nicht-pharmakologisch:
- Nicht-invasive Beatmung oder Intubation
- Inotrope Unterstützung
- In schweren Fällen können eine intraaortale Ballonpumpe, ein linksventrikuläres Unterstützungssystem oder eine extrakorporale Membranoxygenierung erforderlich sein
- Herztransplantation in schweren Fällen, die nicht auf die Therapie ansprechen
- Implantierbarer Defibrillator oder kardiale Resynchronisation bei Patienten mit chronischer Funktionsbeeinträchtigung
Prognose
Gute Prognose | Kleine linksventrikuläre diastolische Dimension (weniger als 5.5 cm) |
Linksventrikuläre Ejektionsfraktion größer als 30 % bis 35 % und Fraktionierung der Verkürzung größer als 20 % zum Zeitpunkt der Diagnose | |
Keine Troponinerhöhung | |
Fehlen eines linksventrikulären Thrombus | |
Nicht-afrikanische Ethnizität | |
Schlechte Prognose | QRS größer als 120 ms |
Verzögerte Diagnose | |
Klasse der High New York Heart Association (NYHA). | |
Multiparität | |
afrikanischer Abstammung |
Komplikationen
- Thromboembolie
- Herzrhythmusstörungen
- Fortschreitende Herzinsuffizienz
- Fehldiagnose als Präeklampsie
- Fetale Not von Hypoxie
Anästhesiemanagement
Empfohlene Lektüre
- Rodriguez Ziccardi M, Siddique MS. Peripartale Kardiomyopathie. [Aktualisiert am 2022. Juli 19]. In: StatPearls [Internet]. Schatzinsel (FL): StatPearls Publishing; 2022 Januar-. Verfügbar ab: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK482185/
- Honigberg MC, Givertz MM. Peripartale Kardiomyopathie. BMJ. 2019;364:k5287. Veröffentlicht am 2019. Januar 30. doi:10.1136/bmj.k5287
- Thompson L, Hartsilver E. Peripartale Kardiomyopathie. WFSA. https://resources.wfsahq.org/atotw/peripartum-cardiomyopathy/#:~:text=Titrated%20neuraxial%20anaesthetic%2C%20by%20incremental,agens%20that%20red%20myocardial%20contractility. Veröffentlicht am 24. Februar 2015. Zugriff am 13. Februar 2023.
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