Multiple Sklerose - NYSORA

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Inhaltsverzeichnis

Mitwirkende

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose

Lernziele

  • Die Herausforderungen im perioperativen Management von Patienten mit Multipler Sklerose kennen

Definition und Mechanismen 

  • Multiple Sklerose ist eine chronisch behindernde demyelinisierende entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems
  • Es beinhaltet Demyelinisierung in verstreuten Bereichen des zentralen Nervensystems
  • Dies führt zu einer Verlangsamung der Leitung entlang der betroffenen Nervenbahn
  • Bei Frauen treten die ersten Symptome in der Regel im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf
  • Die Ursache ist unbekannt, die am weitesten verbreitete Theorie ist eine entzündliche immunvermittelte Störung
  • Es gibt verschiedene Arten: 
    • Primär progrediente MS 
    • Sekundär-progressive MS 
    • Schubförmig remittierende MS 
  • Die Diagnose basiert auf den McDonald's-Kriterien
  • Management ist multidirektional
    • Therapie von Exazerbationen: 
      • Kortikosteroide 
    • Prävention von Exazerbationen: 
      • Immunmodulatorische Therapie: Interferon beta, Glatiramer, Alemtuzumab 
    • Therapie chronischer Beschwerden: 
      • ZB Spastik: Baclofen 
      • ZB Schmerzen: Antikonvulsiva 
      • ZB Harninkontinenz: Oxybutynin

Physiologische Veränderungen

Die Symptome variieren je nach betroffener Nervenfaser:

Atem FRC ↓, Zwerchfelllähmung, zentrale Beatmungssteuerung ist verändert, chronisches Risiko Aspiration (aufgrund einer Hirnnervenbeteiligung mit beeinträchtigter Kontrolle der Pharynx- und Larynxmuskulatur)
Erhöhtes Auftreten von obstruktive Schlafapnoe
Vegetatives Nervensystem Hämodynamische Instabilität
Synkope, Impotenz, Blasen- und Darmfunktionsstörungen, vasomotorische Instabilität, Orthostase
Neurologisch
Sensibilitätsstörungen: Taubheit, Kribbeln, Jucken der Extremitäten oder des Rumpfes.
Beeinträchtigung des Gesichtsgefühls, Trigeminusneuralgie, hemifaziale Spasmen, Gesichtsmyokymie
Kleinhirnbeteiligung: Zittern, Abtasten der Sprache, Koordinationsstörungen, Nystagmus, unsicherer Gang
Motorische Defizite: Paraparese, Paraplegie, Spastik, verstärkte tiefe Sehnenreflexe
Kognitive Beeinträchtigung
Erhöhtes Auftreten von Epilepsie
Ermüden
Depressionen, bipolare Erkrankungen
Schmerzen
visuell Optikusneuritis: (einseitiges) Skotom, schmerzhafte Augenbewegungen, doppeltes oder verschwommenes Sehen
UrologischBlasenfunktionsstörung

Anästhesiemanagement

  • Perioperativer Stress oder Anästhesie werden oft als Ursachen für eine Exazerbation der Krankheit in Betracht gezogen
  • Infektionen, emotionale Labilität und Hyperpyrexie können die erhöhte Häufigkeit einer postoperativen Exazerbation der Multiplen Sklerose erklären 

Multiple Sklerose, neuroaxiale Techniken Succinylcholin, Hyperkaliämie, Hyperpyrexie

Empfohlene Lektüre 

  • Makris A, Piperopoulos A, Karmaniolou I. Multiple Sklerose: Grundkenntnisse und neue Erkenntnisse im perioperativen Management. J Anesth. 2014;28(2):267-278.
  • AR Doratta und A. Schubert. Multiple Sklerose und anästhetische Implikationen. 2002 Curr Opin Anesthesiol 15:365-370. 

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